Erholsamer Schlaf ist in jedem Lebensalter wichtig, 6-8 Stunden brauchen Seniorin und Senior. Am Stück und vorzugsweise nachts. Wer das nicht schafft, sollte sein Bett nach Krümeln absuchen.
Dabei sind nicht nur die kratzenden Überbleibsel vom Betthupferl gemeint, sondern im übertragenen Sinne alles, was stören kann: Wecker, Handys, Tablets, Fernseher, Lichter, Geräusche. Raus damit! Oder die “Krümel” im Kopf: Sorgen und Ärger. Gelassenheit und psychische Widerstandskraft, man nennt das Resilienz, kann man lernen. Gegen Schmerzen kann man etwas tun, gegen Schlafapnoe und Restless Legs, die ruhelosen Beine, auch. Wenn Ihnen Hausmittel, Baldrian, Tees, Kräutermischungen oder Tipps von der Verwandtschaft helfen, umso besser und: Gute Nacht!
Wenn nicht? Melatonin kann man probieren. Nachweislich hilft allerdings nur die rezeptpflichtige Retardform, rechtzeitig, circa 4 Stunden vor gewünschtem Schlafeintritt, eingenommen. Andere Darreichungsformen, etwa die Sprays, können höchstens sehr kurze, meistens aber keine Wirksamkeit nachweisen. Zurückhaltung bei Schlaftabletten! Es droht neben rascher Gewöhnung Schwindel und Sturzgefahr beim Aufstehen, auch noch am nächsten Tag. Oft lassen sich leichte Antidepressiva besser steuern, ohne Abhängigkeit und Nebenwirkungen zu riskieren. Das weiß ihr Hausarzt. Die Schlaftherapeuten empfehlen die sogenannte kognitive Verhaltenstherapie beim Psychotherapeuten. Das ist in der Theorie prima, aber leider außerhalb der Großstädte kaum verfügbar. Auch nicht für jedermann geeignet sind die digitalen Anwendungen als App auf dem Handy. Sie sind gut gemeint und oft gut gemacht und können in bestimmten Fällen auf Kassenrezept verordnet werden.
Aber haben wir dann nicht wieder einen “Krümel” in unserem eben aufgeräumten Bett?